Auch in 2012 hat die IMPULSE Redaktion einen umfangreichen Leasing-Vergleich durchgeführt. Thema dieses Mal: Firmenwagen.
Bereits in den vergangenen Jahren konnte die Zeitschrift Impulse immer wieder mit Leasing-Vergleichen auf sich aufmerksam machen. Regelmäßig wurden dabei beispielsweise mangelhafte Reaktionszeiten im Vertrieb der Leasingbranche oder eklatante Unterschiede in den Angebotskonditionen aufgedeckt. Auch vor zweifelhaften bis gefährlichen Vertragsdetails wurde gewarnt. In Folge schlugen die Artikel in der Branche große Wogen. Grund genug, um auch dieses Jahr wieder einen groß angelegten Leasing-Test durchzuführen – gemeinsam mit dem Center for Automotive Research (CAR). Das diesjährige Thema: Dienstwagen. Im Artikel kommt auch leasinGo-Geschäftsführer Chris Domagala zu Wort.
Verdeckte Anfrage für fünf unterschiedliche Fahrzeuge
Im Rahmen des Tests wurden verdeckte Anfragen für 5 typische Firmenfahrzeuge durchgeführt. 20 unabhängige Leasinggesellschaften wurden in der Folge kontaktiert. Aus Gründen der Vergleichbarkeit wurde auf Herstellerangebote, die meist durch verdeckte Einrechnung z.T. massiver Quersubventionierungen des Fahrzeugpreises verfälscht sind, verzichtet.
Unter den angefragten Modellen waren ein Audi A6, der BMW X3, ein VW Passat Variant, das T-Modell der C-Klasse sowie ein Volvo V60. Als Laufleistung wurden einheitlich 120.000 km über vier Jahre veranschlagt. Als besonderes Merkmal wurde der Audi als Hybrid-Fahrzeug mit 80.000 Kilometern angefragt. Pauschale Raten für alle Wartungen und Verschleißreparaturen sowie Reifenservices mit je einem zusätzlichen Satz Winter- und Sommerreifen sollten die Anfrage abrunden.
Große Konditionen-Unterschiede im Leasing-Vergleich
Die Ergebnisse zeigten große Unterschiede. Im Falle des extravagant ausgestatteten BMW X3 (“knallrot”, Allrad, Sportpaket, Extras für über 16.000 EUR, Gesamtpreis 54.410 EUR) addierten sich die Unterschiede zwischen dem günstigsten und dem teuersten Anbieter auf 9.120 EUR über die gesamte Laufzeit – unter Einrechnung von Wartung- und Service-Paketen sogar um 11.712 EUR. Der Leasing-Vergleich lohnte also. Günstigster Anbieter war Comco Autoleasing mit einer Komplett-Monatsrate inkl. Wartung und Reifenservice von 629 EUR. Auf dem letzten Platz des Vergleichs befindet sich die Arval Leasing mit 873 EUR pro Monat. Dies war umso erstaunlicher, befand sich Arval in den vergangenen Tests doch immer am oberen Ende des Vergleichs. Die Redaktion schließt auf eine große Volatiliät der Raten in Abhängigkeit der Firmenpolitik und angepasster Restwertkalkulationen.
Doch auch innerhalb der einzelnen Fahrzeug-Vergleiche unterschied sich die Reihenfolge der Anbieter deutlich, so dass kein klarer Sieger hervorging. War Sixt-Leasing beim X3 noch auf dem zweiten Platz, fand sich ihr Angebot für den Volvo lediglich auf Platz zwölf von vierzehn Angeboten im Leasing-Vergleich wieder. Athlon konnte hier mit dem günstigsten Angebot punkten, ebenso wie für den Hybrid-Audi und den VW Passat. Beim BMW SUV hingegen lag das Angebot im Mittelfeld, während für den Mercedes überhaupt kein Angebot abgegeben wurde.
Zweifelhafte Servicegebühren
Ein weiteres Ergebnis des Leasing-Vergleichs ist die Offenlegung zum Teil höchst fragwürdiger Service- und Administrationsraten. Beim Angebot der Arval addierten sich einzelne Zusatzgebühren für Rechnungsprüfung, konsolidierte Abrechnung, Schadensabwicklung und Management auf insgesamt knapp 700 über die gesamte Laufzeit zu. Leaseplan wiederum berechnet zu 15 EUR “Management Fee” auch noch 7,67 EUR “Administration Fee”.